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[Review] Dropkick Murphys, Frank Turner, Cryssis und viel Bier in der C-Halle

7. Februar 2013

Dropkick Murphys + Frank Turner + Cryssis
27. Januar 2013 – Berlin, C-Halle

Grundgütiger, was fließt hier an Bier. Nicht, dass man bei einer Murphys Show ein Abstinenzler-Treffen erwartet, aber egal: Was hier gesoffen wird! Manchen will man am Einlass nahelegen, vielleicht doch schon den Heimweg anzutreten. Aber gut, es ist so voll, umfallen kann eh niemand. Der letzte Versuch, in Berlin die Arena zu füllen, war wohl doch nicht so zufriedenstellend. Und als würden die Fans nicht auch den Murphys allein, die Bude ausverkaufen, haben die Amerikaner auch noch Frank Turner ins Line-Up gepackt, der über ein Jahr nicht mehr in der Stadt war. Den Abend eröffnen Cryssis.

Der Hosen-Drummer Vom Ritchie ist mit seinem Buddy Dick York und ihren zwei Kollegen schon mit neuem Album am Start, obwohl Kursaal Nights offiziell erst wenig später erscheint. Hinten in der Halle ist zu dem Zeitpunkt kaum ein Durchkommen, aber vor der Bühne ist noch viel Luft. Auf der Bühne sicher auch. Cryssis liefern, was man von ihnen erwartet, aber große Überraschungen liefert diese Band nicht. Die gibt’s bei Frank Turner auch nicht – und dennoch ist der Engländer auch auf der großen Bühne ein Ereignis. Die Ansagen auf Deutsch, die Band tight, die Höhen auffällig gerade gesungen, was ja auch nicht immer der Fall war – dazu noch der neue Song Four Simple Words, der zu kollektivem Pogo einlädt. 45 Minuten, die große Vorfreude auf das kommende Album und die anstehende Tour machen.

Eine halbe Stunde später fällt der Vorhang und zuerst fällt auf, wie groß die Produktion der Dropkick Murphys ist – alles ist mit Texturen überzogen, die Backdrops sind riesig und die Show ziemlich dick. Zugegeben, hier schreibt kein dizidierter Murphys-Fan, aber dafür, dass die Leute bis in die letzte Reihe unter dem Rang, wo Sicht- und Tonverhältnisse schon nicht mehr so prall sind, über die gesamte Konzertlänge voll dabei sind, muss man ihnen Respekt zollen. Zur Zugabe wird dann wie gewohnt die Bühne mit Menschen geflutet. Toll auch, dass die während des Gigs schon Setlisten wegpflücken. Die Band weiß trotzdem noch, wie das Set zu Ende geht. Mit Dirty Deeds von AC/DC und – so schließt sich der Kreis – mit Alcohol.

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