Noch mal Muff Potter in Berlin

Muff Potter & Trip Fontaine – 25.04.09 – Postbahnhof, Berlin

Die Herren scheinen zu so etwas wie einer temporären Lieblingsband bei mir zu entwickeln, denn nichts gefällt mir in den letzten Tagen so gut wie die Songs von Nagel & Co.  Also bin ich kurzentschlossen hingegangen zu ihrem Halt in Berlin auf der „Gute Aussicht“-Tour, Trip Fontaine waren mir bis dato immer nur in Musikzeitschriften namentlich aufgefallen, die waren nicht gerade ein Grund für mich.

Trip Fontaine auf der Bühne

Und dennoch hätte ich mir in den Arsch beißen können, als ich in den Saal kam und die schon spielten, denn die letzten zwei Songs oder so waren auf jeden Fall sehenswert. Hoffentlich demnächst wieder in Berlin zu sehen. Bemerkenswert, dass eigentlich mittlerweile Altbewährtes – Gesang + Geschrei, verzerrte + cleane Gitarren, Kombination von Elektro-Elementen mit Rock irgendwo zwischen Prog und Postrock mit gefälligen Harmonien – sich bei denen sehr eigenständig anhörte und ganz nebenbei auch noch gefiel.

Als die Band ihr Set beendet hatte, fielen mir die Kameras auf, 2 auf der Bühne mind. drei weitere am Mischpult im hinteren Teil des Raumes. Einer der Kameramänner meinte, sie würden sowohl Trip Fontaine als auch Muff Potter für den Offenen Kanal Berlin aufzeichnen und dann auch im OKB ausstrahlen. Da sich der OKB aus meinem Kabelempfang aus ungeklärten und mir auch total egalen Gründen verabschiedet hat, fand ich aber weitaus interessanter, dass er mir empfahl, einfach mal anzurufen, ob man die Aufnahmen nicht auch als DVD haben könnte. Werde ich in den nächsten Wochen mal tun.

Muff Potter haben die Bühne um 20.45 Uhr betreten und sollten sie in den nächsten 100 Minuten nur zwei Mal verlassen, um kurz darauf für die Zugaben zurückzukommen. Die Setlist war nett gemischt, das neue Album war mit den besten Stücken vertreten, einzig Wir werden uns kümmern habe ich vermisst.

Eröffnet wurde das Konzert vom Opener von „Gute Aussicht“ Ich und so, außerdem im Set Rave is not rave, Niemand will den Hund begraben, Alles war schön und nichts tat weh, Blitzkredit Bop und Gute Aussicht.

Highlights waren die üblichen Verdächtigen, wenn man das erste Mal ein „richtiges“ Muff Potter-Konzert (das Unpluggte zähl‘ ich mal nicht mit) besucht: Wenn dann das hier, Die Guten, Allesnurgeklaut. Die Setlist habe ich professionell mit meinem Wackel-Modus-aktiviert-Handy fotografiert, am unteren Blattende fehlt 100 Kilo als letzte Zugabe (Klicken, führt zu imageshack.us).

Irgendwelche Erkenntisse?
Sänger müssen nicht alle Höhen treffen, um gut zu sein.
Sie dürfen nicht alle Höhen treffen, um authentisch zu bleiben.
Die Sorge um technische Probleme bei Gitarren sind oft berechtigt. Gitarrist Dennis ging zwei Mal ganz schön die Pumpe, vielleicht sollte man für den Rest der Tour doch ein anderes Instrument zur Haupt-Klampfe erheben.
Und trotzdem war der Abend super.