Review, wenn man das so nennen kann…

Muff Potter – 16.04.09 – Ramones Museum Berlin

Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Albums feierten Muff Potter am Donnerstag, dem 16. April die Record Release Party von „Gute Aussicht“ im Ramones Museum Berlin. Wie passend, schließlich hat man sich schlachtruf-technisch bei eben jener legendären Band im Hinblick auf die Vorab-Single bedient: Blitzkredit Bop war auch in der kurzen Setlist vertreten.

Doch von vorn: Der Eintritt war frei, der Laden gut gefüllt und die allgemeine Laune recht gut, konnte doch das neue Album als CD und LP vorab erstanden werden und nicht nur ich konnte nicht widerstehen. Kurz nach halb neun betraten Sänger Nagel und Gitarrist Dennis die Bühne, die im Raum aufgebaut worden war. Ein wackeliger, rangezoomter, handykameranischer, optisch ziemlich erbärmlicher Eindruck:

Nagel / Muff Potter

Die Setlist bestand wie angekündigt aus Stücken der neuen Platte und alten Sachen.  Vom neuen Album wurden als Opener Alles war schön und nichts tat weh, Niemand will den Hund begraben sowie erwähnte Single Blitzkredit Bop zum Besten gegeben. Dazu kamen 22 Gleise später, Elend #16 und Bring dich doch selbst nach Haus. Während Wenn, dann das hier anfangs musikalisch und in der zweiten Strophe textlich hakte, klappte das laut Ankündigung noch nie zuvor aufgeführte Ich bin doch kein Idiot recht gut. Abgerundet wurde das knapp 35minütige Set von einer Coverversion. Nachdem das Publikum sich nicht zwischen Old Soul Song von Bright Eyes, Roter Minirock von die ärzte und Auf Wiedersehen von EA80 entscheiden konnte, wurden die beiden erstgenannten angespielt und Auf Wiedersehen passenderweise ausgespielt. Trotzdem hätte ich lieber den dä-Song gehört. ;-)

Jedem Wort über das neue Album merkte man den Stolz von Nagel an, dass man nach der Trennung vom Major-Label mit dem eigenen Haus Huck’s Plattenkiste solch ein in sich geschlossenes, schlichtweg gutes und mit viel Herzblut angefülltes Album aufgenommen hat. Das Album ist ganz schnell wie ein guter Freund geworden. Der Sound rau und spröde, vielleicht ein bisschen hässlich, aber immer mit einem guten Rat und, wenn’s sein muss, auch mit der vollen Breitseite Ehrlichkeit. Die Band ist zurecht stolz auf das Album.

Muff Potter spielen am Samstag, dem 25. April im Postbahnhof in Berlin. Die Tickets kosten ca. 17 Euro.
Bei der Setlist habe ich mir helfen lassen: www.die-bordsteinkante.de.