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[Review] Explosions In The Sky – „The Wilderness“ + Full Album Stream

26. April 2016
Explosions In The Sky - "The Wilderness" (Pias Coop / Bella Union / rough trade / VÖ: 01.14.16)

Explosions In The Sky – „The Wilderness“ (Pias Coop / Bella Union / rough trade / VÖ: 01.14.16)

Versuchen wir mal diese beeindruckende Platte zu erfassen: Nur vier Männer haben in neun Songs, an denen sie vermutlich seit fünf Jahren, seit dem letzten vollwertigen Album Take Care, Take Care, Take Care nämlich, gearbeitet haben (die Soundtracks mal außer Acht gelassen), eine beeindruckende Klangvielfalt geschaffen. The Wilderness heißt das sechste Album dieser Band, die sich Explosions In The Sky nennt, und sich gerne mit EITS abkürzt. Das Cover dieses Meisterwerks ziert ein Gemälde, welches Jacob van Loon auf einer großen Leinwand kreiert hat und all diese Worte kommen nicht mal ansatzweise an den Kern dieser Platte heran.

Explosions In The Sky habe ich mit Take Care, … erstmals wahrgenommen, aber mein damals wie heute nur rudimentärer Überblick über die stilprägenden Bands dieses Genres erlaubte es mir nicht, ihr bisheriges Schaffen stilistisch einzuordnen. Als die Vorab-Single Disintegration Anxiety veröffentlicht wurde, untypisch knackige vier Minuten lang, treibender Rhythmus, kommentierte ein Soundcloud-User und offensichtlich Fan der Band, er wünsche sich weniger dieser Mogwai-Klänge. Nun gehörten die schottischen Kollegen meiner Wahrnehmung nach zu den durchaus respektierten Bands im Musik-Zirkus und auch ihre Erzählung von Postrock spricht zu mir – wenn auch laut, manchmal überdeutlich. Schon mit der Veröffentlichung des zweiten Vorab-Songs Logic Of A Dream war aber ganz klar, was dieser User meinte.

Schon dieser Song für sich ist ein Meisterwerk und versetzt mich jedes Mal in Begeisterung. Wie vielfältig kann eine Band klingen?! Subtile Bass-Klänge werden abgelöst von drückenden Synthie-Flächen, die an den Obertönen zu brutzeln beginnen und schließlich gebrochen werden von Kriegsgetrommel im Wald, das bald auf hallende Riten trifft und sich unaufhörlich aufschwingt, bis das Tosen in leisem Zitherspiel versinkt. Und da sind wir ungefähr bei der Hälfte dieses Songs angekommen. So geht es weiter. Infinite Orbit wirkt mit seinen zweieinhalb Minuten wie ein Vorspiel zur träumerisch-tänzelnden ersten Hälfte von Colours In Space, das sich im Austrudeln erinnert, dass ja auch die Kopfnicker-Freunde ins Raumschiff eingestiegen sind. Das beste an dieser Platte ist, dass all diese Facetten organisch ineinanderfließen. Und trotzdem habe ich immer noch nicht das Gefühl, die Großartigkeit dieser Platte halbwegs in Worte fassen zu können.

Ihr könnt Explosions In The Sky 2016 bei einigen Gelegenheiten live erleben. The Wilderness streamt auch in voller Länge via bandcamp:

(digitales Muster)

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